Die 800 Watt Debatte: Hintergründe und Einordnung zur Sicherheit von Balkon-Kraftwerken

Die 800 Watt Debatte: Hintergründe und Einordnung zur Sicherheit von Balkon-Kraftwerken

In diesem Artikel geht es um die Sicherheit von Balkon-Kraftwerken mit einer Leistung von 800 Watt. Es gab in der letzten Zeit einige Diskussionen darüber, ob solche Anlagen sicher sind oder nicht. Wir werden in diesem Artikel die Hintergründe beleuchten und Ihnen eine Einordnung geben, worum es bei der sogenannten "800 Watt Debatte" eigentlich geht.

Zunächst einmal ist festzustellen, dass es momentan alles andere als sicher ist, ob wir die 800 Watt wirklich nutzen dürfen. Es müssen noch zwei Dinge passieren, damit die 800 Watt für Balkon-Kraftwerke kommen. Zum einen muss das PV-Paket 1 durch das Parlament gehen, zum anderen müssen die Normen geändert werden.

Die Normen sind maßgeblich dafür verantwortlich, welche technischen Regeln für die Anlagen gelten. Hier müssen die 800 Watt noch rein, damit es keinen Stress mit dem öffentlichen Netz gibt. Die Netzbetreiber halten sich alle an diese Regeln.

Die Frage ist nun, ob 800 Watt gefährlicher sind als die bisherigen 600 Watt. Es gab in der letzten Zeit einige Beiträge, in denen die Sicherheit von 800 Watt Anlagen in Zweifel gezogen wurde. Doch wenn man sich die Zahlen genauer anschaut, stellt man fest, dass es hier um relativ geringe Unterschiede geht.

Das Photovoltaik-Institut hat berechnet, ab welchem Strom welche Temperatur der Leitungen maximal erreicht werden kann. Bei 800 Watt und 230 Volt sind das nur 3,47 Ampere. Die Leitungen sind normalerweise auf 16 Ampere ausgelegt, das heißt, es ist relativ wenig Strom.

Das eigentliche Problem besteht darin, dass das Balkon-Kraftwerk Strom ins öffentliche Netz einspeist und dadurch weniger aus dem Netz bezogen wird. Der Leitungsschutzschalter löst dann aber nicht aus, wenn es einen sehr starken Verbraucher gibt, weil er ja diese 3,47 Ampere weniger sieht.

Das bedeutet, dass trotzdem ein hoher Strom am Verbraucher fließen kann und der Leitungsschutzschalter das nicht bemerkt. Die meisten Leitungsschutzschalter sind auf 16 Ampere ausgelegt und lösen erst nach einer Stunde aus bei 30° Zimmertemperatur und zwar nicht bei 16 Ampere sondern bei dem 1,13-fachen bis 1,45-fachen.

Das bedeutet, dass wir hier an der Grenze des Leitungsschutzschalters sind und dass es bei einer Leistung von fast 6 kW an einer einzigen Leitung durchaus kritisch werden kann. Allerdings müssen dazu alle Faktoren eintreten: eine starke thermische Dämmung in der Wand, das absolute thermische Maximum des Leitungsschutzschalters und die maximale Leistung der Balkon-Kraftwerke.

Es ist wichtig zu betonen, dass sich bereits die richtigen Leute um diese Fragestellung kümmern. Das VDE wird genauestens untersuchen, ob die 800 Watt sicher sind oder nicht. Wir sollten also abwarten und ihnen ihre Arbeit machen lassen, bevor wir Panik verbreiten.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Sicherheit von Balkon-Kraftwerken mit 800 Watt momentan noch nicht abschließend geklärt ist. Wir sollten uns aber nicht verrückt machen lassen und abwarten, was die Experten dazu sagen werden. Letztendlich geht es darum, eine sichere und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.

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